Erhalten durch
Aufessen!
Erzeugergemeinschaft
„Heide-Fläming-Brot“
Bio, regional, Alte Sorten boomen und stehen wieder im
Interesse der Kunden. Wenn es darum geht, regionale Direktvermarktung und
Wertschöpfung nachhaltig wirklich vor Ort zu organisieren, ist dies trotzdem
keine leichte Aufgabe. Wenn sich zur richtigen Zeit aber die richtigen Leute
zusammenfinden, dann kann es gelingen, wie sich beim aktuellen Projekt der
Wellkorn-Manufaktur aus Kemberg zum Thema Brot zeigt. Fünf Partner fanden sich
zusammen, um nicht etwa nur ein Brot mit Heimatgefühlen weckendem Namen zu
vermarkten, sondern von der Aussaat des Korns, über das Mahlen des Mehls bis
zum fertigen Brot auf der Ladentheke den gesamten Prozess zu gestalten. Das
alles in zertifizierter Bioland-Qualität. Was wir heute hochtrabend als Prozess
bezeichnen, passierte noch vor wenigen Jahrzehnten in jedem Dorf und jede
Bäckerei arbeitete so.
Bauer,Müller,Bäcker, Brot und fertig. Wieviel Ernte eines
Bauern oder einer Agrargesellschaft wird heute in der Region vermarktet? Wo
kommt das Mehl eigentlich her für das Brot beim Bäcker oder im Discounter? Wer
nur nach dem Preis guckt, dem kann das egal sein. Für diejenigen, die erkennen,
dass es sinnvoll ist, die Lebensmittel in der Region zu erzeugen, ist es eine
Alternative.
Lars Jürgen Knak von der Wellkorn-Manufaktur weiß als
Ernährungsberater um die verschiedenen Qualitäten von Lebensmitteln und begann
vor einigen Jahren selbst, welche zu erzeugen, weil das Gewünschte oft nicht
beschaffbar war. Sven Gürth vom Thießener Landhof hatte zu der Zeit gerade seine Getreidereinigungsanlage
fertiggestellt und baut Getreide im Fläming in Bioland-Qualität an.
Der Dritte im Bunde ist Bio-Bauer Daniel Kirsch aus
Söllichau in der Dübener Heide. Hier wachsen auch die Urgetreide für die
Wellkorn-Manufaktur, wie Johannisroggen, Einkorn oder Emmer.
Mitten hinein in diese Entwicklung kam die Schließung der
Bio-Mühle in Trossin. Damit war es nicht mehr möglich, regionales Bio-Mehl
mahlen zu lassen. Noch gibt es einige kleinere konventionelle Mühlen in der
Region, doch auch diese möchten gern so 10 Tonnen auf einmal mahlen und dann
würde es schwierig, Bio- und konventionelles Mehl auseinander zu halten.
Die meisten Bio-Bäcker backen deshalb ausschließlich
Vollkorn-Brot, weil sie dies leichter selbst mahlen können und nicht absieben
müssen.
Mit Müllermeister Reinhard Ebbecke fand sich nicht nur ein
erfahrener Müller, sondern auch eine ganz besondere Mühle. Eine sogenannte Paltrock-Windmühle liefert
die Mehle für das Heide-Fläming Brot. Diese Mühle gibt es seit immerhin 1751 in
Audenhain / Dübener Heide und ihre Nutzung für das Projekt macht allen
Beteiligten und sicher auch den Kunden besondere Freude.
Regionales Windmühlen-Mehl in Bioland-Qualität, nach
vergleichbarem wird man suchen müssen!
Nun fehlte noch ein Bäcker, der damit backen wollte. Da klopfte Bäckermeister Alexander Dorn aus
Coswig an und fragte nach regionalem Mehl. Das war gerade frisch gemahlen
fertig und bald auch die ersten Probebrote.
Da die Windmühle klassisch die Mehle der früheren
Bauernbrote liefert, startet „Heide-Fläming-Brot“
zunächst mit zwei verschiedenen Bauernbroten, als
Roggen-Dinkel- Mischbrote. Weitere Brotsorten werden folgen, natürlich auch
Vollkornbrote und Brötchen. Der Roggen
ist dabei ein alter Ur-Roggen, der Johannisroggen heisst, weil er früher um
Johanni ausgesät wurde. Den hat Daniel Kirsch in Söllichau angebaut. Der
Dinkel, hier mit dem Oberkulmer Rotkorn der echte „Hildegard von Bingen Dinkel“,
wuchs bei Sven Gürth im Fläming.
Gebacken werden die Brote in der Coswiger Bäckerei Dorn im
Natursauerteigverfahren mit langer Teigführung. Verkauft werden sie künftig
freitags ab 19.7. in der Coswiger Bäckerei und im Thießener Landhof. In
Wittenberg eröffnet die Bäckerei Dorn am kommenden Mittwoch, dem 10. Juli mit
„Dorns`Dinner“ ein Backwarenspezialitätengeschäft. Da gibt es dann auch das
Bio- Heide-Fläming-Brot vorab zum kosten und kaufen.
Weitere Infos auf www.wellkorn.de
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